Im Interview: Blogger Ricc von IandDIY erzählt über seine Leidenschaft

In der letzten Woche war es etwas still um uns, aber wir haben zwei Dinge für dich geschafft: erstens haben die Titelbilder unserer Beiträge ein neues Design und zum anderen haben wir einen ganz tollen Blogger kennengelernt: Ricc. Er bloggt gleich auf zwei Blogs (IandDIY und heimwerker.de) und ist zudem ein wahnsinnig kreativer und talentierter Heimwerker. Da mussten wir ihm doch einfach unsere ProKilo-Blog-Fragen stellen! Und hier sind seine Antworten:
Hi! Erzähl doch mal bitte kurz, wer du bist!

Hallo, mein Name Ricc (von Riccardo) dürfte ja nun schon bekannt sein. Ich bin frische 41, Familienvater und stolzer Hausbauer.

Als gelernter CNC-Zerspaner habe ich zwar einen handwerklichen Beruf erlernt, allerdings hilft dieser mir beim Heimwerken nur bedingt. Aber: wer Metall zerspanen kann, bekommt das auch mit Holz hin. Und beim Hausbau ist man eigentlich schon gezwungen, das ein oder andere zu erlernen.

Du bist Blogger und schreibst über deine kleinen und großen Projekte als Heimwerker. Erzähl doch mal ein wenig über deine Blogs und wie du überhaupt auf die Idee kamst zu Bloggen?

Im Internet bin ich eigentlich schon sehr lange aktiv und habe bereits vor Jahren angefangen meine ersten Internetseiten zu schreiben.

Beim Hausbau fing ich dann an, ein Bautagebuch zu führen und von meinen Bauerfolgen zu berichten. Wahrscheinlich meine erste Bloggererfahrung. Durch dieses Bautagebuch hat es mich in eine große (oder die größte)  Heimwerkercommunity verschlagen und da ich offenbar Heimwerken und Internet gut kombiniere, war ich dort einige Jahre als Moderator aktiv. Auch wenn mir die Arbeit viel Spaß gemacht hat, war mir das erreichte doch zu wenig. Ich wollte mehr aus meiner investierten Zeit holen – und ganz wichtig: ich wollte mein eigenes Ding machen. So trat ich von der Tätigkeit zurück und eröffnete meinen eigenen Blog.

Wahrscheinlich durch meine Onlineerfahrung, aber auch durch ausgefallene Projekte, haben sich ziemlich schnell viele Leser eingefunden und je mehr es sind, umso mehr Spaß macht es mir, für sie zu schreiben. Ja, es ist schon wie eine kleine Sucht. Man versucht immer mehr Leute zu erreichen und zu begeistern.

Dabei ist mir aber immer eines wichtig: es ist mein Blog und mein Blog bin ich. Ich arbeite gerne mit Unternehmen zusammen, teste neue Werkzeuge oder arbeite mit bereitgestellten Materialien, werde aber auf meinem Blog nie für andere schreiben oder bezahlte Beiträge bei mir unterbringen. Ich denke, das macht viel für die Leser aus. Produkttests und Projekte sollten authentisch sein. Wer Werbung sehen möchte, kann sich auch vor den Fernseher setzen. So kann sich jeder Leser darauf verlassen, dass er bei mir nur meine Meinung liest.

Und was machst du, wenn du mal nicht bloggst?

Dann kümmere ich mich um Material zum Bloggen. 🙂

Na zumindest einen großen Teil meiner Freizeit. Ich habe schließlich auch Familie und, ganz wichtig, Kinder. Die Kleinen möchten auch ihre Aufmerksamkeit und irgendwie entstehen dadurch wieder neue Projekte. Interessanter Bloginhalt sammelt sich so eigentlich schon von selbst. Egal, ob die Möbel fürs Kinderzimmer, Notenständer fürs Flötenspiel oder meine Akkuschrauberrenner – Kinder sind nicht nur kreativ, sie machen auch kreativ. So dreht sich also ziemlich alles wieder um meinen Blog und seinen Inhalt.

Zusätzlich bin ich sehr aktiv im Internet unterwegs und inzwischen auch wieder als Moderator aktiv. Ich kann halt nicht ohne.

Wie bist du eigentlich auf ProKilo aufmerksam geworden?

Ich glaube, das war über Facebook. Als Heimwerker, und auch als Metaller, beobachtet man natürlich passende Seiten und kommentiert interessante Beiträge. Meinen ersten Kommentar habe ich auf die Frage „ob Edelstahl rostet“ abgegeben. Ein interessantes Thema, welches ich nicht unkommentiert lassen konnte.

Und hast du schon mal bei uns eingekauft und wenn ja, was?

Nein, bisher nicht. Zum einen sind eure Filialen leider nicht in meiner Nähe und zum anderen versucht man berufsbedingt natürlich selber benötigte Materialien zu bekommen. Aber sollte ich privat mal wieder etwas brauchen, weiß ich natürlich, an wen ich mich wende. 😉

Was verbindest du mit den Materialien Metall und Kunststoff? Arbeitest du gern mit ihnen?

Das ist wohl nicht mehr schwer zu erraten. Als Zerspaner habe ich täglich mit Metall zu tun und mitunter landet auch mal Kunststoff in meiner Maschine. Privat arbeite ich allerdings mehr mit Holz, es ist einfacher zu bearbeiten und man kann kreativer sein. Sicher ist es aber auch einen Maschinenfrage. Wer hat schon ein Bearbeitungscenter oder eine Drehmaschine zu Hause. Ich leider nicht.

Brauche ich allerdings stabile und nicht zu schwere Konstruktionen, greife ich gerne auf Alu-Profile zurück. Diese kann ich zu Hause sägen, bohren, verschrauben und dann auch lackieren.

Welche DIY-Projekte machen dir denn am meisten Spaß?

Die besonderen, ausgefallenen Projekte mit technischen Spielereien. Eben Dinge, die nicht jeder hat. Irgendwo muss für mich da auch der Reiz sein, etwas besonderes umzusetzen.

Ein Beispiel wäre mein Fräslift: Viele haben sich sicher schon einen Fräslift gebaut – meiner muss über einen Hubmotor funktionieren und braucht eine Digitalanzeige. Dazu baue ich dann noch ein Bedienpult, über das ich den Fräslift sowie die Oberfräse inkl. Drehzahl bedienen kann. Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?  🙂

Das bin halt ich und das macht vielleicht auch meinen Blog aus.

Und nun noch ein paar kleine, persönlichere Fragen: Was geht für dich denn gar nicht und was dagegen einfach immer?

Grillen oder Fleischlappen, wie wir bei uns sagen, gehen einfach immer. Fast jedes Wochenende und ab- bzw. angegerillt wird zu Silvester. Dabei spielt das Wetter keine Rolle. Ich stelle mich mit meinem Grill auch unter einen großen Sonnenschirm.

Was ich absolut nicht leiden kann, egal ob als Blogger oder im normalen Leben, ist Unehrlichkeit. Meine Kinder können mal Dummheiten machen, müssen dann aber auch dazu stehen. Ebenso kann ich es als Blogger nicht haben, wenn mich Agenturen anschreiben mit „Bei einer Internetrecherche sind wir auf Ihren Blog gestoßen, den wir sehr interessant finden. Können wir bei Ihnen themenrelevante Beiträge über Strickmuster veröffentlichen?….“ Da weiß ich genau, wie viel sie bei mir gelesen haben und wie interessant sie meinen Blog dann finden können.

Wo würdest du gerne mal Urlaub machen?

Im Baumarkt. Wäre jetzt wahrscheinlich die typische Antwort. Allerdings kenne ich den schon in- und auswendig.

Aber ehrlich gesagt reizt es mich auch nicht besonders, meinen Urlaub in der Ferne zu verbringen. Schon gar nicht könnte ich irgendwo am Strand rumliegen. Maximal eine Stunde und mich würde die Langeweile plagen. Ich muss immer etwas zu tun haben. Daher heißt Urlaub für mich: Zu Hause in Ruhe werkeln können. Mal nicht darauf achten, dass man abends noch aufräumen oder mittags gleich noch zur Spätschicht muss.

Und da wir auch einen ziemlich großen Hund haben, ist das Thema Urlaub für uns eh sehr begrenzt. Wir haben Haus, Garten, Pool, können rein und raus, wenn wir es wollen… Was will man mehr?

Was sind deine Pläne (insbesondere hinsichtlich deiner Blogs) für die Zukunft?

Richtige Pläne gibt es für meinen Blog nicht. Ich mache weiter wie bisher, hoffe meine Leser immer wieder mit neuen Projekten überraschen zu können und freue mich natürlich über neue Leser. Wichtig ist mir dabei, mir und meinem Blog treu zu bleiben.

Lieber Ricc, ich danke dir ganz herzlich für das ehrliche und spannende Interview. Wir wünsche dir für deine künftigen Projekte alles Gute und viel Erfolg und wer weiß – vielleicht realisieren wir ja bald mal ein Projekt zusammen! Wir würden uns auf jeden Fall freuen.

Wie sieht es bei dir aus? Kanntest du Ricc schon vorher? Und was hältst du eigentlich vom Bloggen? Zeitverschwendung, die keiner braucht, oder bloggst du tatsächlich auch selbst?

9 Antworten auf „Im Interview: Blogger Ricc von IandDIY erzählt über seine Leidenschaft“

    1. Haha, so kann man es natürlich auch sehen. 😉

      Aber Bloggen ist auch für mich einfach eine tolle Beschäftigung und macht richtig viel Spaß! Ich glaube, ich hab den richtigen Job gewählt. 😉

      Liebe Grüße, Sabine

  1. Bezugnehmend auf die letzte Frage: Ich kenne Ricc durch unsere Blogs schon länger und es hat sich eine digitale Brieffreundschaft ergeben.

    Bloggen finde ich toll – Sonst würde ich wohl keinen führen 😀 Was ich schade finde, ist, dass es etliche Blogs gibt, die vielleicht sogar ein interessantes Thema bedienen, dann aber so langweilig geschrieben sind, dass man beim Lesen einschläft.

    Es sollte auch immer eine Persönlichkeit dahinterstehen. Man muss ja nicht gerade alle persönlichen Details preisgeben, aber ein bisschen Einblick in den Charakter ist schon schön.

    1. Hi Marc,

      vielen Dank für dein Feedback.

      Ich stimme dir absolut zu! So lange man locker bleibt, läuft’s. 😉

      Ich kenne übrigens auch deinen Blog schon sehr gut – er ist wirklich klasse und das mit der Persönlichkeit hast du definitiv richtig gut drauf! 🙂

      Liebe Grüße, Sabine

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