Ich bin selbst schon ein paar Mal umgezogen oder habe bei etlichen Umzügen im Freundeskreis und Familienkreis mit geholfen. Oft wird der Umzug genutzt, um frische Farbe an die Wände zu bringen oder auch den Bodenbelag zu tauschen. Das gilt im Eigenheim, aber auch für viele, die als Mieter ein neues Zuhause beziehen. Ich empfand es immer als besonders ärgerlich neben den hohen Ausgaben für den Bodenbelag auch noch teure Fußleisten zu bezahlen. Hinzu kommen die lästigen Gehrungs-Schnitte und der hohe Zeitaufwand.
Bei mir stand vor kurzem wieder einmal eine Renovierung auf dem Programm. Die erst vor wenigen Jahren angeschafften wirklich teuren weißen Holzfußleisten hatten doch stark unter dem Spieltrieb unserer Kinder gelitten. Die Indoor-Fahrgeschäfte wurden wild durch alle Räume gesteuert. Die Spuren an den Holzfußleisten reichten von Lackflecken bis hin zu völlig beschädigten Stellen. Gerade außen liegende Ecken bieten leider eine große Angrffsfläche.
Auf der Suche nach einer Lösung, die länger als nur fünf Jahre lang, wilde und tobende Kinder erträgt, kam mir die Idee unbehandelten rohen Stahl zu verwenden. Nachdem ich die Dimension der bisherigen Fußleisten gemessen hatte, entschied ich mich für Flachstahl 40×10. Der Flachstahl wurde dann stehend auf Gehrung geschnitten. Anschließend wurden Löcher mit einem Durchmesser von 7mm gebohrt und gesenkt. Der Vorteil daran ist einfach zu erklären, denn so lassen sich die gefertigten Leistenstücke einfach vor den jeweiligen Wandabschnitt setzen und mit einem 6er Steinbohrer direkt an der richtigen Stelle anbohren. Das lästige Anzeichnen entfällt so. Bevor wir die Leisten aber montieren können, müssen sie einmal gereinigt werden. Der rohe „schwarze“ Stahl hinterlässt sonst auch Spuren auf meinen Wänden. Gereinigt werden können die Profile mit Bremsenreiniger zum Beispiel von Weicon. Nun werden noch die Dübel in die Wand geschlagen, die Leiste wieder vor die Wand gesetzt und dann mit dem Akku-Schrauber und einer Schraube mit Senkkopf verschraubt.
Um nicht alle paar Zentimeter Bohrlöcher in der Fußleiste zu haben, habe ich so wenig Löcher, wie möglich gebohrt und mir mit einem Spezial-Klebstoff geholfen. Der Weicon Speed Flex in der Farbe kristall ist hier ideal geeignet, um eine unsichtbare aber dauerhafte Verbindung herzustellen. Einfach mit einer Auspress-Pistole auftragen und vorsichtig andrücken. Bitte achtet darauf nicht zu viel Klebstoff zu verwenden, sonst quillt der überflüssige Klebstoff hinter den Fußleisten hervor. So lassen sich in kurzer Zeit zeitgemäße und verhältnismäßig günstige Fußleisten anbringen.
Um die rohe Stahl-Optik zu erhalten habe ich die Fußleisten nach der Montage mit Bienenwachs eingerieben. So besteht innen liegend ein guter Schutz vor Korrosion. Wenn rundherum beim Putzen keine Wasserschlacht veranstalter wird, dann reicht eine Behandlung auch gut 5 Jahre aus. Ich freue mich auf eure Rückfragen und wünsche viel Spaß beim Nachbauen!