Schweißen bei Kälte? – Worauf Du achten musst!

ProKilo

Die Temperaturen sinken. Doch einige Arbeiten müssen auch in der Kälte erledigt werden, wie z.B. das Schweißen. Du fragst dich vielleicht ob und wie sich die Kälte auf das Schweißen auswirkt. Hier ein kleiner Leitfaden zum Kaltwetter-Schweißen.

WO SOLL ICH ANFANGEN?

Nun, der erste und grundlegendste Schritt ist, sich selber dem Wetter anzupassen. Das mag offensichtlich erscheinen, aber wenn man sich mit all den anderen Faktoren befasst, sind die einfachsten Dinge manchmal am einfachsten zu übersehen. Jegliches Schweißen, das Du machst, ist besser, wenn Du warm angezogen bist. Du wirst fokussierter, Deine Hände ruhiger und Du wirst dich mental weniger unter Druck gesetzt fühlen. Stelle auch sicher, dass Du die richtige Elektrode an der richtigen Position bei deinem Projekt verwendest. Diese beiden grundlegenden Schritte sind von entscheidender Bedeutung und können leicht vergessen werden.

KANN KÄLTE MEINEM SCHWEISSGERÄT SCHADEN?

Ja, obwohl die meisten modernen Schweißgeräte robust konstruiert sind und extremer Kälte widerstehen können. Informationen zu den Temperaturgrenzwerten Deiner Maschine findest Du in der Bedienungsanleitung. Eine Sache, die Du besonders im Auge behalten solltest, sind Deine Elektroden. Kälte kann zu Kondensation an den Elektroden führen, was zu Wasserstoffverunreinigungen in der Elektrode selbst führen kann, und kann auch zu Problemen an den Schweißnähten führen, auf die wir später noch eingehen werden. Wenn Deine Elektroden nass werden, trockne sie bei 120° die vorgeschriebene Zeit vor.

WIRKT SICH DIE KÄLTE AUF MEINE SCHWEISSNÄHTE AUS?

Absolut! Wie zu erwarten ist, bewirkt kalte Luft eine schnellere Abkühlung der Schweißnähte und eine Bildung von Oberflächenfeuchtigkeit. Beides macht die Schweißnähte anfälliger für Risse. Um dies zu vermeiden, heize das zu schweißende Material mit einem Heißluftföhn auf mindestens 10° vor. Wenn es sich um eine empfindliche und besonders empfindliche Schweißnaht handelt, kann es auch sinnvoll sein, die Schweißnähte nachzuheizen. Schnelles Abkühlen führt zu Spannungen in den Schweißnähten und kann zu Verformungen oder Rissen führen. Durch das Nachheizen der Schweißnähte können diese Spannungen abgebaut werden, und die Schweißnaht kann kontrollierter abgekühlt werden. Versuche auch, Kondenswasser auf dem zu schweißenden Material vorher zu verdampfen. Es ist zwar unmöglich, die Feuchtigkeit vollständig zu entfernen, aber es ist immer noch wichtig, darauf zu achten, dass sich an der Stelle, an der Du schweißt, kein Wasser ansammelt oder keine Wasserperlen darauf sitzen. Reduziere Deine Geschwindigkeit beim Schweißen, um der Schweißnaht mehr Zeit zum Aufheizen zu geben. Erhöhe auch die Hitze auf Deinem Brenner, um die niedrigeren Temperaturen auszugleichen. In modernen Schweißanleitungen wird außerdem empfohlen, das Metall sporadisch etwa alle 7-8 cm anzuheften, da der starke Unterschied zwischen heißem und kaltem Metall zu Verformungen führen kann.

OUTDOOR-SCHWEISSEN BEI KALTEM WETTER

Es gibt ein Sprichwort bei Motorradfahrern, das sich auch zum Schweißen passt: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unzureichende Ausrüstung. Mit der richtigen Ausrüstung und den entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen solltest Du keine Probleme haben. Wenn Du im Freien bist, informiere Dich über das Wetter im Voraus und führe regelmäßig Testschweißungen durch. Die Tageszeit, die Luftfeuchtigkeit, die Windgeschwindigkeit und die Windrichtung können die Temperatur und damit Deine Schweißnähte erheblich beeinflussen. Tragbare Abdeckungen sind auch nützlich, wenn Du welche hast. Insbesondere Windschutzscheiben sind nützlich, da es keine wirklich gute Möglichkeit gibt, den Wind zu bekämpfen, außer mit Schilden.

WIR HABEN DIE KÄLTE ÜBERSTANDEN, WAS NUN?

Seltsamerweise können einige der schlimmsten Schäden an deinem Schweißgerät nicht bei Kälte, sondern erst danach auftreten. Wenn sich das Wetter wieder erwärmt, kann sich durch die wärmere Luft Kondenswasser und Feuchtigkeit auf Deinem Gerät ansammeln, insbesondere wenn Du es in einer nicht beheizten Garage oder in einem Schuppen aufbewahrst. Diese Kondensation kann zu Rostbildung und elektrischen Schäden an Deinem Schweißgerät führen. Um dieses Problem zu umgehen, solltest Du Deinen Arbeitsbereich mit einer Trockenheizung aufheizen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, eine leichte Schicht WD-40 auf empfindliche Teile deines Gerätes aufzutragen.

Wir hoffen, dass Dir dieser Leitfaden zum Schweißen bei kaltem Wetter weiter geholfen hat. Wir wünschen Dir viel Erfolg bei deinem Projekt!