Metalle richtig bohren – darauf solltest Du achten

Viele DIY-Projekte erfordern es, dass Du Löcher in Metalle bohrst. Da diese Materialien deutlich härter sind als Holz, solltest Du dabei ein paar wichtige Dinge beherzigen. Die Wahl des richtigen Bohrers gehört ebenso dazu wie unverzichtbare Sicherheitsvorkehrungen. Wenn Du die folgenden Tipps beachtest, sollte Dir das Bohren von Metall allerdings keine größeren Schwierigkeiten bereiten.

Verwende die richtigen Bohrer

Metallbohrer unterscheiden sich in Form und Material von Holzbohrern. Grundsätzlich benötigst Du HSS-Bohrer (= High Speed Steel-Bohrer, zu Deutsch: Hochgeschwindigkeits-Stahlbohrer). Diese bestehen aus hochlegierten Werkzeugstählen, die beispielsweise auch für Fräswerkzeuge und Drehmeißel verwendet werden.

Welcher Bohrer sich für Deine Metallarbeiten am besten eignet, richtet sich nach der Art des zu bearbeitenden Materials. Für den universellen Einsatz und für Bohrungen in Eisen, Stahl und Buntmetalle eignen sich Bohrer mit Normalspirale. Diese tragen die Bezeichnung HSS-N. Möchtest Du gehärteten Stahl bohren, benötigst Du HSS-H-Bohrer, die Du an ihrer langgezogenen Spirale erkennst.

Für weichere Metalle wie Kupfer oder Aluminium empfehlen wir Dir HSS-W-Bohrer, die eine enge Spirale besitzen. Bei harten Metallen wie Edelstahl sind HSS-E/HSS-Co-Bohrer die richtige Wahl. Diese bestehen aus einer besonders festen Kobalt-Legierung und sollten während des Bohrens mit einem speziellen Bohröl gekühlt werden.

Bohre harte Metalle mit der Säulenbohrmaschine

Im Gegensatz zu Holz verzeihen Metalle keine schiefen Bohrungen. Deshalb solltest Du insbesondere bei harten Metallen zur Säulenbohrmaschine anstatt zur herkömmlichen Bohrmaschine greifen. Mit dieser ist es einfach, die Löcher genau im 90-Grad-Winkel einzubringen. Bohrst Du mit einer Handbohrmaschine, denke daran, den Schlag auszuschalten.

Achte auf Drehzahl und Druck


Bohre mit nicht zu viel Druck. Drückst Du zu stark auf, kann das Werkzeug verkanten, das Werkstück beschädigen und auch selbst Schaden nehmen. Die Drehzahl richtet sich nach dem Durchmesser des Bohrers und der Härte des Materials. Bohrst Du Aluminium mit einem 2-mm-Bohrer, sind bis zu 5.000 U/min möglich. Willst Du hingegen einen 14-mm-Bohrer in Edelstahl versenken, ist schon bei 270 U/min Schluss. Ob Du die richtige Drehzahl gewählt hast, kannst Du daran erkennen, dass lange, gleichmäßige Späne entstehen.

Hast Du keine Bohrmaschine mit einstellbarer Drehzahl zur Hand, solltest Du Dein Werkzeug mit Bedacht einsetzen. Bohre immer nur für kurze Zeit und lasse den Bohrer zwischendurch ausreichend lange abkühlen.

Körne vor, um das Verlaufen des Bohrers zu verhindern

Bevor Du die Bohrmaschine ansetzt, solltest Du die geplanten Bohrlöcher mit einem Körner und einem Hammer ankörnen. Die dadurch entstehende kleine Vertiefung in der Metall-Oberfläche sorgt dafür, dass der Bohrer nicht verläuft und die Löcher präziser werden.

Bohre bei großen Löchern vor

Benötigst Du größere Bohrlöcher, ist es ratsam, mit einem kleineren Bohrer vorzubohren. Bohrer mit großem Durchmesser tendieren dazu, beim Einstieg ins Material zu verlaufen. Das vorgebohrte Loch dient dem Bohrer als Führung und reduziert gleichzeitig temperaturbedingte Spannungen.

Kühle und öle die Bohrstellen

Je nach Material und Größe der Bohrung kann es sinnvoll und notwendig sein, das Werkzeug zu kühlen. Spezielles Bohr- und Schneidöl sorgt dafür, dass entstehende Wärme abgeleitet wird und an der Oberfläche des Bohrers weniger Reibung entsteht.

Fixiere dünne Werkstücke gut

Dünnes Blech solltest Du beim Bohren zwischen zwei Holzbretter oder -platten einspannen, damit es sich nicht verzieht oder einreißt.

Entgrate für ein sauberes Ergebnis

Nach dem Bohren bleiben am Bohrloch scharfe Grate zurück. Diese sind optisch nicht schön und stellen auch eine Verletzungsgefahr dar. Bearbeite das Bohrloch vorsichtig mit einer Feile, um die Rückstände zu entfernen.

Beachte folgende Sicherheitshinweise:

  • Fixiere das Material, damit es sich beim Bohren nicht losreißt. Halte es keinesfalls in der Hand.
  • Schütze Deine Augen mit einer Schutzbrille vor umherfliegenden Spänen.
  • Hast Du lange Haare, sorge dafür, dass diese sich nicht im Bohrer verfangen können.
  • Trage keine Handschuhe Der drehende Bohrer oder daran haftende Späne könnten darin hängenbleiben und zu schweren Verletzungen führen.
  • Entfernte die Späne direkt nach dem Bohrvorgang. Achtung: Die Metallstückchen können heiß und scharf sein.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert