Die Vaganten Bühne in Berlin. Das kleine und beliebte Theater in Charlottenburg ist regelmäßig Anlaufstelle und Schauplatz für Newcomer wie auch „alte Hasen“, für Neugierige und Live-Liebhaber, für Künstler und Kulturgänger – hier trifft sich, was „Neues“ vorführen und erleben möchte.
Lars Georg Vogel, selbst freier Regisseur und Autor, kam, sah und siegte.
Ihm wurde die Aufgabe erteilt, den Roman Moby Dick von Herman Melville auf die Bühne zu bringen.
Die Idee: Das ganze Stück auf einem Schiff spielen zu lassen, auf hoher See, mit Wellen, Wal, Schlacht und Kampf. Wer nun glaubt, Vogel könne unmöglich ein Schiff, geschweige denn Wasser und Wellen oder gar einen Wal auf die Bühne zaubern, der irrt.
Wer die Vaganten Bühne kennt, der weiß, wie auf kleinstem Bühnenraum ein Terrain ganzer Seen, Weltmeere, Städte und Länder entstehen kann, vorausgesetzt, man beherrscht die Kunst des abstrakten und symbolischen Denkens.
Vogel zeigte einmal mehr, wie sicher er auf diesem Gebiet unterwegs ist und entschied sich für das Bühnenmaterial Stahl, das den Zuschauern als Tor in die imaginäre Welt und den Ort der Illusion dienen sollte.
Er selbst stellte sich dem Experiment „Stahlbearbeitung“ und schaffte 400 kg Stahl in seinen eigenen Garten.
Platte für Platte bekam ihren individuellen Standort für die darauffolgenden 6 Wochen, bis diese von Sonne und Regen „natürlich“ gezeichnet waren in Musterung und Farbe.
Stahl ist in Vogels Augen ein „lebendiges“ Material: „Stahl, wenn er rostet weckt Erinnerungen an Blut – ob von Mensch oder Tier – und an unsere heutige Industrie. Er hat einen eigenen Geruch und verändert im Bühnenlicht Farbe und Struktur. Die Stahlplatten hängen an der Decke der Bühne und werden von Seilen gehalten. Wenn sie von den Schauspielern bewegt werden, geraten sie in Schwingungen, geben Laute von sich und öffnen für den Zuschauer Assoziationsräume, die an Schiffe und Meer erinnern.“
Nach erfolgreicher Premiere, kann man nun noch bis in den Sommer hinein das großartige Stück erleben und sich von Darstellern und Bühnenbild mitreißen lassen.
Wir von ProKilo sagen Danke für das phantastische Bühnenbild und wünschen dem kreativen Regisseur und seinem Ensemble eine erfolgreiche Saison und noch viele begeisterte Gäste.
Stahl und viele weitere Metalle in ihrer ganzen Vielfalt, ob geschnitten, gekantet oder gebohrt, ganz nach Deinen individuellen Bedürfnissen, findest Du hier.
Mehr zum Stück mit Heike Falkenberg, Vanessa Rottenburg und Urs Fabian Winiger inkl. Trailer und Kartenkauf gibt’s hier:
http://www.vaganten.de/stuecke/moby-dick/