Metalle stilvoll in die Gartenlandschaft integrieren – ein Interview mit Gartenbaumeister Harald Spanner

Neben althergebrachten Gestaltungselementen wie Nutz- und Zierpflanzen, Rasen, Bäumen, Wasser, Stein und Holz finden sich in immer mehr Gärten Metallelemente, die ganz besondere Akzente setzen. Angefangen von Metallschalen und Pflanzgefäßen über Springbrunnen oder Wasserspiele bis hin zu Metall-Skulpturen und Pavillons ergibt sich eine enorme Vielfalt an Möglichkeiten und Einsatzbereichen, die kaum noch Wünsche offenlässt. Ich habe Harald Spanner, Inhaber & Gartenbaumeister der Firma Gartenbau Spanner aus Langenfeld (Rheinland) zum Interview gebeten, um Dir das Thema näherzubringen und Dir ein paar Inspirationen für die Gartengestaltung mit Metall zu geben. Harald Spanner hat den Betrieb 1996 von seinen Eltern übernommen und blickt auf langjährige Erfahrung im Bereich Gartenbau zurück.

Daniel Düster:

„Harald, konntest Du in den letzten Jahren neue Trends bezüglich der verwendeten Werkstoffe im Garten- und Landschaftsbau erkennen?“

Harald Spanner:

„Ich denke schon. Seit einigen Jahren kommen vermehrt Werkstoffe zum Einsatz, die im Gartenbereich zuvor eher selten genutzt wurden. Mir fallen da vor allem Materialien wie Beton, COR-TEN-Stahl und Edelstahl ein. Die steigende Nachfrage nach Wasserspielen im Garten gehört ebenso zu den Gründen für diese Entwicklung wie die Integration von Outdoor-Küchen und die individuelle Gestaltung von Gartenwegen, Zäunen und Sichtschutzelementen.“

Daniel Düster:

„Das klingt tatsächlich sehr spannend. Besonders interessant sind für uns natürlich die Themen Metalle und Kunststoffe im Gartenbau. Worauf achtet Ihr bei der Arbeit mit Metallen oder Kunststoffen in erster Linie?“

Harald Spanner:

„Zu Beginn überlegen wir, welchem Zweck das verwendete Material vor allem dienen soll. Geht es ausschließlich um Design und Optik oder soll es auch eine bestimmte Funktion erfüllen. Ist das Element beispielsweise dauerhaft Nässe ausgesetzt, scheidet unbehandelter Stahl aus. In diesem Fall arbeiten wir mit verzinktem Material, Edelstahl oder COR-TEN-Stahl. Gelegentlich wünscht ein Kunde auch mal die Verwendung von Kupfer. In einigen Fällen setzen wir auch pulverbeschichtetes Aluminium ein.

Bei der Verarbeitung gilt es natürlich zu beachten, dass sich die Materialien nicht beliebig kombinieren lassen. Das ist zum Beispiel bei Edelstahl und COR-TEN-Stahl der Fall. Bei einer direkten Verbindung zum rostigen COR-TEN-Stahl würde der Edelstahl schon bald anfangen zu rosten. Um das zu verhindern, sorgen wir mit Abstandhaltern aus Holz oder Gummi für die nötige Distanz.“

Daniel Düster:

„Gibt es aus Deiner Erfahrung Materialkombinationen, die besonders beliebt sind oder besonders großen Anklang finden?“

Harald Spanner:

„Sehr gefragt ist beispielsweise die gerade schon erwähnte Kombination aus Edelstahl und COR-TEN-Stahl, die eine tolle Optik bietet. Auf große Resonanz stößt aber auch der Mix aus Holz (z. B. Sibirische Lärche) und COR-TEN-Stahl. Im Trend liegen aus meiner Sicht aber auch Verbindungen aus verschiedenen Metallen und Beton.“

Daniel Düster:

„Harald, ist für Dich bereits abzusehen, wohin die Reise geht? Welche Trends rund um den Garten sind im Jahr 2019 zu erwarten?“

Harald Spanner:

„Grundsätzlich ist zu sagen, dass uns nicht langweilig ist. Dank der großen Nachfrage haben wir in der Firma alle Hände voll zu tun. Derzeit werden verschiedene Themen und Konzepte in den Gärten umgesetzt. Ganz vorn dabei ist zum Beispiel das Thema „Bienenfütterung“ und „bienenfreundliche Bepflanzung“. Ein weiterer häufiger Kundenwunsch ist das „eigene Ernte-Feeling“. Hochbeete, Kräutergärten und Naschgartenprodukte erfreuen sich heute einer viel größeren Beliebtheit als noch vor wenigen Jahren. Auch der Outdoor-Grillgenuss steht hoch im Kurs.

Besonders gefragt bei unseren Kunden sind individualisierte Produkte und Lösungen. Da bietet euer großes ProKilo-Sortiment meinem Betrieb natürlich eine gute Hilfestellung.“

Daniel Düster:

„Fallen Dir aus Deiner Erfahrung interessante Beispiele für die Integration von Metallen im Garten ein? Gab es besonders ausgefallene Kundenprojekte, die Dir im Gedächtnis geblieben sind?“

Harald Spanner:

„Sicher, da gab es einige schöne Projekte. Beim Thema Metalle kommt mir immer zuerst das Element Wasser in den Sinn. Ein Wasserspiel oder Gartenbrunnen aus Edelstahl oder COR-TEN-Stahl setzen immer ganz besondere Akzente und verleihen dem Garten eine spezielle Wohlfühlatmosphäre. Auch für Zäune oder Sichtschutzelemente verwende ich gerne Metall – entweder durchgängig oder als Einzelelement zur Auflockerung.

Ich persönlich finde Hochbeete und Pflanzgefäße aus COR-TEN-Stahl besonders schön. Aber auch Beeteinfassungen aus Metall lassen sich sehr gut in den Garten integrieren. Sehr beliebt bei unseren Kunden sind auch individuelle Holzlager aus Metall für den Brennholzvorrat im Garten.

Der größte Vorteil bei der Verwendung von Metallen liegt meines Erachtens in der Langlebigkeit. Anders als beispielsweise Holz bedarf Metall keiner regelmäßigen Pflege und Aufbereitung. Viele Kunden geben deshalb heute lieber einmalig etwas mehr aus, sparen dafür aber im Anschluss Zeit und Geld.“

Daniel Düster:

„Vielen Dank für das angenehme, äußerst inspirierende Gespräch und Deinen fachkundigen Rat. Es würde mich freuen, wenn Du uns auch weiterhin als Experte die Treue hältst.“

In unserem Blog wird es in naher Zukunft einige DIY-Projekte und Bauanleitungen aus dem Bereich Gartengestaltung mit Metallen und Kunststoffen geben. Hier ein kleiner Ausblick auf die geplanten Themen: Gartenbrunnen, Gartenbank und Stühle, Gartenofen sowie Holzlagerung im Außenbereich.

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